Österreichs Sportpolitik …
… hat mit Werner Kogler einen neuen Chef bekommen. Bald schon wird er bemerken, wie einzementiert die Strukturen, aufgeteilt vor allem zwischen SP und VP sind. Er wird ebenfalls nichts ändern können. Viele Köche und noch mehr Töpfe verderben seit Jahrzehnten den Brei.
Bisher dachte ich, dem ÖSV, der finanziell auf eigenen Beinen steht wird nie passieren, dass ihn das System erschlägt. Bisher.
Wenn Benni Raich vor laufender Kamera gefragt wird, warum die Norweger etc. uns um die Ohren fahren, meint dieser sinngemäß, „uns wird auch wieder was einfallen, um zurückschlagen zu können“. Das war aus meiner Sicht eine vertane Chance, denn auch er müsste erkannt haben, dass die Sportförderungen in anderen Ländern von Kindesbeinen an, nicht dem „Wohlwollen“ überlassen werden.
Wer in Österreich „Spitzensportler“ werden möchte, muss sehr viel privates Geld investieren, um sich an die internationale Spitze heranzutasten. Der Schisport etwa, ist nur mehr in gutsituierten Familien möglich. Da gilt schon lange nimmer das Gleichheitsprinzip und auf einen Talentscout darf man hier hoffen, wie auf einen Lotto-Sechser.
Alle wissen, wie es um Österreich bestellt ist. Viele schweigen, damit ihnen zudem nicht noch mehr Schaden zugefügt wird. Einige haben es sich in diesem System bequem gemacht. Nicht Wenige - oft profunde Kenner der Situation und selbst ehemalige Olympiasieger und Weltmeister - haben dem österreichischen Sport den Rücken gekehrt.
Die Ärmsten sind die Trainer und Funktionäre, denen - zumeist ehrenamtlich unterwegs - nicht wirklich unter die Arme gegriffen wurde und wird. Denn spätestens beim Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen werden die letzten Talente samt Trainer im Stich gelassen.
Bei den Sommerspielen in Japan werden wieder die Köpfe nach Ausreden suchen. Es wird nichts dabei sein, was ich nicht schon gehört habe. Vielleicht kommt doch wieder die sinnlose Forderung nach der täglichen Turnstunde.
Evaluierung wäre seit 40 Jahren notwendig. Viel Spaß Herr Kogler.