Austrian Open 2015, 21.2.2015
Das Großereignis des Jahres war, wie in den vergangenen Jahren auch, vom WBH-Wien bestens organisiert und - aus österreichischer Sicht - hochkarätig besetzt. Es handelt sich dabei um ein „Challenger-Turnier“, darüber hinaus gibt es weltweit nur mehr 3 höherwertige Turnier-Kategorien.
Dieses Turnier ist meiner Meinung nach der beste Gradmesser zur Bestimmung der Konkurrenzfähigkeit von Österreichs Badmintonsportlern im internationalen Vergleich und da gibt es tatsächlich auch keine Möglichkeit, irgendetwas zu beschönigen.
Nur ÖBV-Kaderspieler David Obernosterer und das NÖBV-Doppel Ralph Bittenauer/Benjamin Schlemmer überstanden eine Runde im Hauptbewerb und kamen damit ins Achtelfinale. Alle anderen ÖsterreicherInnen waren schon vorher ausgeschieden und einige KaderspielerInnen bereits auf dem Weg zur deutschen Bundesliga, was durchaus über die eigene Erwartungshaltung für das Turnier in Wien, Auskunft gibt.
Das Turnier wird weltweit von sehr jungen SportlerInnen mit hohem Niveau gespielt, 16, 17, 18-jährige Asiaten erreichen bei dem Turnier in Wien dabei oft das Viertel-, Halbfinale und Finale.
Was ich damit sagen will: Der ÖBV hält weiter daran fest, nur ganz wenige SportlerInnen, vor allem jene, die Olympia 2016 im Visier haben, zu 100% zu fördern. Da bleibt wenig übrig für präzise Nachwuchsarbeit mit Langzeitwirkung, die von Vereinen und Landesverbänden dringend einzufordern wäre. Es scheint als hätten da schon viele aufgegeben …
Und jene SpitzensportlerInnen, die Olympia 2016 anpeilen, fahren nahezu nur Turniere an, wo es auch für ÖsterreicherInnen eben etwas zu gewinnen gibt. Da kommt es dann und wann zu Kuriositäten, wo sich in Iran, Mauritius, … dieselben Personen aus Mitteleuropa gegenüberstehen.
Das gibt Punkte, stimmt, aber für eine persönliche Leistungsentwicklung fehlt bei diesen Turnieren die Konkurrenz. Das jedoch wieder, wird den handelnden Personen auch egal sein, da nach ihrem Höhepunkt, den olympischen Spielen 2016, vermutlich nur mehr 1 Spieler aus dem Kader weitermachen wird.
Ich meine jetzt nicht, dass ich diese Möglichkeit etwa für meine Tochter nicht ausschöpfen würde (in unserem Falle allerdings wären es die Olympischen Spiele 2020, unweit von Fukushima, wo gerade wieder ein Leck zugegeben wurde … ), aber es wäre seit 5 Jahren höchste Zeit, dass der ÖBV mit einem Neubeginn und jungen SportlerInnen, die Zukunft unseres Sportes in Österreich sichert.
Ich vermute, dass es den handelnden Personen spätestens jetzt bewusst sein wird und mit Sicherheit darf ich bald und endlich, über eine 2.,3., vielleicht 4. Trainingsebene berichten, die mit voller Unterstützung des ÖBVs, „nachhaltig“ arbeiten kann.
Ich werde mich freuen und mit Leidenschaft über Halbfinale und Finale beim Austrian-Open 2015, wieder mit österreichischer Beteiligung berichten. Ich werde dann auch nicht zögern und dem ÖBV dazu gratulieren!